Das Visum zum Arbeiten für Berufserfahrene ist eine der neuen Regelungen im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Es zielt darauf ab, Personen mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung in nicht-reglementierten Berufen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Sie können dann eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer qualifizierten Beschäftigung in Deutschland nach § 19c Abs. 2 AufenthG in Verbindung mit § 6 BeschV erhalten. Diese Regelung ist besonders vorteilhaft für Fachkräfte, deren Qualifikationen im Heimatland erworben wurden und noch nicht in Deutschland anerkannt sind.
Ein entscheidender Vorteil dieser Visumskategorie ist, dass Berufserfahrung anstelle formaler Qualifikationen im Vordergrund steht. Bewerber müssen nachweisen, dass sie über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung auf Fachkraftniveau verfügen, die in einem direkten Zusammenhang mit der angestrebten Tätigkeit in Deutschland steht. Diese Erfahrung muss innerhalb der letzten fünf Jahre erworben worden sein.
Sie haben ein konkretes Jobangebot in einem nicht-reglementierten Beruf in Deutschland gefunden. Das Mindestgehalt für diese Fachkräfte beträgt in der Regel 40.770 Euro pro Jahr, sofern der Arbeitgeber nicht tarifgebunden ist. Für tarifgebundene Unternehmen gelten die jeweiligen Tarifverträge. Sind Sie älter als 45 Jahre, müssen Sie mit der angestrebten Tätigkeit in Deutschland ein Bruttojahresgehalt in Höhe von mindestens 49.830 Euro erreichen oder eine angemessene Altersversorgung nachweisen. Darüber hinaus müssen Bewerber ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen, die je nach Beruf variieren können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit der Anerkennungspartnerschaft. Hierbei können Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbaren, dass das Anerkennungsverfahren nach der Einreise in Deutschland durchgeführt wird. Dies ermöglicht eine schnellere Arbeitsaufnahme und eine flexible Anpassung an die Anforderungen des deutschen Arbeitsmarktes.
Für Unternehmen bietet dieses Visum die Chance, erfahrene Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren und schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Es reduziert die bürokratischen Hürden und erleichtert den Anerkennungsprozess, wodurch der Fachkräftemangel in spezialisierten Bereichen gezielt angegangen werden kann.